Der Quest-Knight wird von Games überschwemmt

Über eine Million Games weltweit. Und täglich kommen Dutzende dazu. Selbst mit 3 Spielen/Tag seid ihr in 60 Jahren nicht durch.

Mittlerweile sind wir doch alle Zeugen einer schieren Content-Lawine. Jeden Sale wächst der Pile of Shame wie ein Hefeteig, und dazwischen ruft das nächste Hype-Spiel. Die Frage ist längst nicht mehr was wir spielen, sondern wie wir auswählen.

Aus Neugier habe ich mich mit diversen Statistiken befasst, um sie euch zu präsentieren. Ich verrate euch im Voraus, was ihr euch bereits selbst denken könnt: Alles davon werden wir ganz sicher nicht spielen können. Aber mal ehrlich: Müssen wir das überhaupt? Der Markt wird regelmäßig von einer Flutwelle nach der anderen überschwemmt. Manchmal versinken wahre Indie-Schätze im Ozean, während fragwürdiger Müll an die Oberfläche gespült wird. Ja, ich schreibe bewusst Müll, denn heutzutage gibt es mehr Müll als je zuvor. Trotzdem haben wir Spieler heutzutage in jedem Genre tolle Hits, die unseren Tag versüßen können. Seien es frische Cozy-Games, die uns runterbringen oder epische Rollenspiele mit verzweigten Entscheidungen in Spielen wie Baldur’s Gate 3 oder The Witcher 3. Aber nun präsentiere ich euch viele interessante Zahlen zu Games weltweit, die mich selbst überrascht haben.

Wie viele Games weltweit gibt es wirklich?

Anhand der Daten, die ich für euch herausgefischt habe, fällt euch bestimmt etwas auf? Der mobile Markt dominiert klar das Geschehen. Für viele von euch ist dies sicher nichts Neues. Heutzutage trägt schließlich fast jeder ein Smartphone bei sich. Viele Menschen pendeln wie fleißige Bienen mit der Bahn, und sie sind perfekte Kandidaten, um unterwegs neue Games weltweit zu entdecken. Aber das ist längst nicht alles. Auch Plattformen wie Steam werden täglich von neuen Indie-Projekten überschwemmt. Manche davon sind echte Schätze – wie ein Kristall, der mit viel Liebe geschliffen wurde und immer heller strahlt. Andere hingegen sind kaum mehr als liebloser Müll, der schnell zusammengeschustert wurde, nur um ein paar Euro abzugreifen. Paradebeispiel: The Day Before. Groß versprochen, groß gehypt – und am Ende war es kaum mehr als eine Luftblase. Genau deshalb lohnt sich ein Blick auf die nackten Zahlen. Denn nur so wird wirklich greifbar, welche gigantischen Dimensionen dieser Markt mittlerweile erreicht hat:

KategorieZahl/AngabeQuelle
Steam (gesamt)ca. 115.000 Spiele Mitte 2025 (inkl. DLC-/App-Einträge beachten)PC Gamer
Neue Releases2024: 18.668 (Ø 51 pro Tag) 2025 (bis 15. Aug): 11.875 (Ø 52/Tag)SteamDB
itch.ioÜber 1.000.000 Produkte (nicht nur Games, aber sehr viele Spiele)Wikipedia
Mobile Games700.000+ auf Google Play & App Store (ständig wachsend)Udonis Mobile Marketing Agency
Steam Peak-Nutzer41.239.880 gleichzeitige Nutzer am 16. März 2025 (neuer Rekord)SteamDB

Warum es so viele Games weltweit gibt

Produktion ist günstiger: Engines, Asset-Stores und Creator-Tools senken Hürden; kleine Teams liefern gute Qualität.

Early Access funktioniert: Community-Feedback + Finanzierung während der Entwicklung beschleunigen Releases.

Plattform-Ökosysteme: Steam & Co. machen Veröffentlichung trivial – plus Demos, Wishlists, Sales-Zyklen.

Mobile-Massenmarkt: Ein Smartphone ist eine Konsole in jeder Tasche – mit entsprechendem Output.

Wie ihr die Flut bändigt

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie wir unter all diesem Content nicht ersticken. Natürlich ist jeder von uns einzigartig. Manche spielen hauptsächlich nur League of Legends, andere brauchen nach dem Feierabend nur Cozy-Games und viele wie ich sehnen sich nach epischen Rollenspielen. Ich selbst liebe JRPGs oder Rollenspiele mit Mittelalter- oder Fantasy-Setting. Trotz all dieser facettenreichen Persönlichkeiten habe ich eine kleine Faustregel gefunden, die uns allen helfen kann: die 3-Slots-Regel. Am Ende geht’s nicht darum, alles zu spielen, sondern das Richtige zur richtigen Zeit. Wie bei Beziehungen zählt nicht die Anzahl, sondern mit wem man etwas erlebt.

1) Die 3-Slots-Regel: Führt parallel

  • 1 Must-Play (Story/Neuerscheinung, die ihr jetzt erleben wollt),
  • 1 Comfort-Game (euer Wohlfühlspiel für Zwischendurch),
  • 1 Wildcard (etwas Neues, Überraschendes).
    So bleibt es frisch, ohne euch zu zerreißen.

2) Die 30-Minuten-Probe: Gebt jedem neuen Titel 30 Minuten ohne Guides oder Mods. Funkt es nicht, parkt ihn. Kein schlechtes Gewissen.

3) Refund-Sicherheit (PC): Auf Steam könnt ihr in der Regel innerhalb von 14 Tagen und unter 2 Stunden Spielzeit erstatten lassen – das nimmt Kaufangst.

4) Besser einkaufen:

  • Checkt HowLongToBeat für Spielzeiten,
  • nutzt eure Wishlist aktiv (Benachrichtigungen),
  • und sammelt nur, was ihr realistisch spielen wollt (Sales sind keine Pflichtveranstaltung).

5) Setzt Themen-Sprints: Eine Woche nur Roguelikes. Ein Monat nur kurze Indies. Ein Wochenende nur Koop. Fokus schlägt FOMO.

6) Community kuratiert besser: Fragt gezielt nach „Wenn mir X gefallen hat, was dann?“ – Discords, Subreddits, Foren und eure Freundesliste liefern oft bessere Empfehlungen als Algorithmen.

Zahlen mit Kontext – was sie nicht sagen

  • Qualität ≠ Quantität: 50+ Steam-Releases am Tag bedeuten nicht, dass ihr 50 Hits verpasst.
  • Listen sind dynamisch: Delistings, Remasters, DLCs und Tool-Apps verfälschen Rohzahlen. Darum arbeite ich oben mit Bandbreiten.
  • „Aktiv spielbar“ ist die wichtigste Metrik für euch – nicht „existiert irgendwo“.

Fazit

Ihr müsst nicht jedes Spiel anfassen – ihr solltet nur clever auswählen. Mit einem klaren Slot-System, kurzen Probeläufen und smarten Quellen wird euer Pile of Shame nicht mehr zum schlechten Gewissen, sondern zur bunten Spielwiese. Und irgendwo da draußen wartet garantiert euer nächstes Lieblingsspiel. Wie handhabt ihr das? Stapelt ihr Games im Wochentakt oder gehört ihr zu den Genießern, die ein Lieblingsspiel mehrfach durchzocken? Schreibt’s mir in die Kommentare.