Ein Comic-Bild über Entlassungen in der Spielbranche

Virtuos stellt sich intern neu auf. Doch was bedeutet das für Spieler, die sich auf kommende Highlights freuen?

Nach monatelangen Gerüchten ist es nun offiziell: Das international tätige Studio Virtuos baut rund sieben Prozent seiner Belegschaft ab. Es sind sogar auch Teams in Europa betroffen. Besonders brisant: Virtuos arbeitet aktuell an Großprojekten wie „Oblivion Remastered“ und „Metal Gear Solid Delta“. Doch was steckt hinter dieser Entscheidung? Und was bedeutet sie für die Zukunft der Spieleentwicklung?

War Virtuos nur der nächste Pflasterstein der Entlassungswelle?

Die Nachricht reiht sich in eine Serie von Entlassungswellen bei großen Entwicklern weltweit ein. Allein im ersten Halbjahr 2024 verloren laut Branchenportalen über 10.000 Menschen ihren Job in der Games-Industrie. Gründe sind oft gestiegene Kosten, unsichere Absatzmärkte und eine stärkere Fokussierung auf rentable Kernbereiche.

Im Fall von Virtuos fällt auf: Trotz prominenter Projekte zieht sich das Studio aus weniger profitablen Servicebereichen zurück und investiert gezielt in neue Technologien wie VFX und Unreal Engine-Entwicklung. Das könnte langfristig bedeuten, dass Studios künftig noch spezialisierter arbeiten – mit weniger Generalisten und mehr Experten.

Entlassungswellen sorgen für Diskussionen auf Reddit & Co.

Ein Reddit-Nutzer bringt es drastisch auf den Punkt:

„Exatamente. Das gilt nicht nur für die Spieleindustrie. Entwickler werden wie Mülltonnen nach jedem abgeschlossenen Projekt in verschiedenen Technologieunternehmen aussortiert.“

Diese Aussage spiegelt die Frustration vieler Betroffener wider – tatsächlich berichten zahlreiche Entwickler von prekären Arbeitsverhältnissen nach Projektende. In den letzten Jahren wurde außerdem das Thema „Crunch“ immer häufiger diskutiert: Es ist nicht unüblich, dass viele Entwickler in der Endphase eines Projekts zahlreiche Überstunden leisten müssen, um enge Deadlines einzuhalten. Die Folgen dieser Arbeitsbedingungen zeigen sich oft in Spielen, die zum Release mit zahlreichen Bugs oder unfertigen Inhalten veröffentlicht werden. Wie sieht die aktuelle Entwicklung aus?

Persönliche Einschätzung zur aktuellen Entwicklung

Für Spieler dürfte vorerst Entwarnung gelten: Laut Virtuos sind laufende Projekte nicht gefährdet. Das Studio beschäftigt immerhin weiterhin über 4.000 Mitarbeiter. Dennoch zeigt der Fall einmal mehr, wie sehr selbst erfolgreiche Studios unter Druck stehen, sich ständig neu zu erfinden – oft zulasten ihrer Mitarbeiter. Wie sicher sind Arbeitsplätze oder vertraute Freelancer-Beziehungen noch, gerade im Zeitalter der KI?