Ein symbolisches Bild über Singleplayer-Spiele. Ein Ritter kommt aus dem Bildschirm, was für epische Abenteuer steht.

Viele fragen sich nach der Zukunft von Singleplayer-Spielen. Milliarden fließen in Service-Games, doch Hits wie Baldur’s Gate 3 beweisen das Gegenteil.

Seit Jahren wird das Ende klassischer Spiele vorausgesagt. Die Zukunft von Singleplayer-Spielen schien düster, denn im Schatten von Fortnite, GTA Online oder FIFA Ultimate Team dominieren Service-Modelle und Milliardenumsätze. Doch während Publisher auf Abos, Battle Passes und Shops setzen, feiern Solo-Abenteuer wie Baldur’s Gate 3, Elden Ring, The Witcher 3 oder Zelda: Tears of the Kingdom gewaltige Erfolge. Spieler suchen nach Geschichten, Charakteren und Welten, die sie alleine erleben können. Mir geht es nicht anders: Ich liebe packende Abenteuer, die mich in fremde Welten ziehen, als wäre ich der Protagonist in einem Roman. Genau deshalb ist der „Tod des Singleplayers“ wohl einer der größten Mythen der Branche.

Findet hier 5 storylastige Spiele, die sich wie Romane anfühlen.

Ein alter Mythos: Sind Singleplayer-Spiele wirklich tot?

Illustration zu einem Essay über die Zukunft von Singleplayer-Spielen: Ritter in Fantasy-Welt.

Immer wieder war in den letzten Jahren zu hören: „Singleplayer sind tot.“ Besonders große Publisher wie EA und Ubisoft haben offen gesagt, dass sie Live-Service-Spielen die Zukunft zutrauen.
Der Grund ist simpel:

  • Planbare Einnahmen über Battle Passes, Skins, In-Game-Shops.
  • Lange Spielerbindung durch stetige Updates.
  • Hohe Monetarisierung pro Spieler – nicht nur der einmalige Kaufpreis.

Doch ist der Markt wirklich so eindeutig?

Live-Service-Games: Bedrohung für die Zukunft von Singleplayer-Spielen?

Ein symbolisches Bild zeigt, wie Live-Service-Games Geld generieren.

Dass Service-Games so verlockend sind, liegt an den Umsätzen:

  • Fortnite (Epic Games): Gerichtsunterlagen aus dem Apple-Prozess belegen, dass Fortnite allein in den Jahren 2018–2019 über 9 Mrd. US-$ umgesetzt hat. Dies geschah fast ausschließlich durch Skins und kosmetische Items.
  • GTA V / Online (Rockstar): Insgesamt brachte das Spiel mit seinem Online-Modus nahe 8 Mrd. US-$ ein. Bis heute gilt dieses Spiel als finanzielles Zugpferd und ist somit einer der profitabelsten Titel aller Zeiten.
  • EA Sports FC (früher FIFA): Live-Services machten im GJ 2024 73 % des Gesamtumsatzes aus (5,547 Mrd. US-$ von 7,562 Mrd.). Ultimate Team trug in früheren Jahren allein über 1,6 Mrd. US-$ jährlich bei.
  • Genshin Impact (HoYoverse): Schon im ersten Jahr nach Release (2020) brachte das Free-to-Play-RPG ~2 Mrd. US-$ auf Mobile ein, bis 2022 waren es >3 Mrd. – PC- und PlayStation-Umsätze nicht eingerechnet.

Für Publisher sind das Traumwerte: Während ein Singleplayer meist nach dem Launch ausverkauft ist, fließt bei Service-Spielen kontinuierlich Geld nach.

Aktuelle Singleplayer-Erfolge zeigen: Die Zukunft ist nicht vorbei

Trotz Milliarden aus Services beweisen die letzten Jahre, dass klassische Spiele mit Story-Fokus nicht nur überleben, sondern glänzen:

  • Elden Ring (2022): Über 30 Mio. Verkäufe bis April 2025.
  • Baldur’s Gate 3 (2023): Offiziell „weit über 10 Mio. Spieler“ – einer der größten RPG-Erfolge überhaupt.
  • Zelda: Tears of the Kingdom (2023): Bis Februar 2024 über 20,28 Mio. Kopien verkauft.
  • Spider-Man 2 (2023): Mehr als 11 Mio. Verkäufe bis April 2024.
  • Cyberpunk 2077 (2020/2023): Nach dem Fehlstart inzwischen über 30 Mio. Verkäufe; Erweiterung Phantom Liberty allein knackte 10 Mio.

Diese Titel zeigen: Singleplayer verkaufen sich nach wie vor millionenfach.
Und mehr noch: Sie prägen die Diskussionen, dominieren die Awards und sind kulturell relevanter als viele Service-Games.

Warum Spieler weiter auf Singleplayer-Spiele setzen

Der Erfolg hat Gründe, die über Zahlen hinausgehen:

  1. Storytelling & Immersion: Spiele wie The Last of Us oder Witcher 3 sind moderne Klassiker, weil sie Geschichten erzählen, die hängenbleiben.
  2. Keine Hürden: Kein Always-On-Zwang, keine Paywalls, keine Battle Passes – ein Spiel gehört wirklich dem Spieler.
  3. Kulturelle Wirkung: Viele ikonische Gaming-Momente stammen aus Singleplayer-Titeln: Aerith in Final Fantasy VII, Geralt aus The Witcher, Arthur Morgan aus Red Dead Redemption 2.

Fakt ist, dass uns starke Protagonisten und epischen Wendungen begeistern können. Ich selbst habe Momente in Spielen wie Dragon Age Origins oder Divnity Original Sin 2 geliebt, wenn urplötzlich eine wichtige Entscheidung anstand oder Charakter ein richtig ans Herz wachsen.

Hybrid-Modelle: Wenn Singleplayer- und Service-Games verschmelzen

Statt reinen Singleplayern oder reinen Service-Spielen sieht man immer häufiger Hybride:

  • Assassin’s Creed (Ubisoft): Klassische Story-Kampagne, aber Live-Service-Elemente wie Events und Shop.
  • Cyberpunk 2077: Klassisch Singleplayer, aber ergänzt um langfristige Updates, Mod-Support und DLC-Politik.
  • Destiny 2: Fokus auf Multiplayer, aber stark narrative Kampagnen und storygetriebene Quests.

Die Grenzen verschwimmen, doch das bedeutet nicht, dass klassische Singleplayer verschwinden. Vielmehr entstehen Koexistenz-Modelle.

Risiken von Service-Games für klassische Singleplayer-Spiele

Nicht jedes Live-Service-Projekt wird ein Erfolg. Beispiele:

  • Anthem (BioWare, 2019): Riesige Entwicklungskosten, doch der Service scheiterte – Server wurden 2021 eingestellt.
  • Marvel’s Avengers (Square Enix, 2020): Trotz großer Marke kein durchschlagender Erfolg, Support inzwischen eingestellt.
  • Babylon’s Fall (PlatinumGames, 2022): Nach einem Jahr bereits beendet – kaum Spieler.

Das zeigt: Selbst Service-Modelle sind riskant, wenn die Spielerbindung nicht funktioniert.

Fazit: Die Zukunft von Singleplayer-Spielen ist lebendiger denn je

Zukunft von Singleplayer-Spielen ist nicht vorbei. Ein Ritter mit Daumen hoch bestätigt das.

Ja, Service-Spiele bringen unglaubliche Umsätze. Mit Sicherheit werden Publisher auch künftig auf Fortnite, FIFA Ultimate Team und GTA Online setzen. Aber Singleplayer-Spiele sind nicht tot. Titel wie Baldur’s Gate 3, Zelda oder Elden Ring zeigen, dass Millionen Spieler bereit sind, für ein starkes Solo-Abenteuer Geld auszugeben. Mir geht es nicht anders. Mein Hauptfokus liegt auf Soulslikes oder RPGs, denn hier bekomme ich intensive Geschichten. Nichts ist schöner, als in eine glaubhafte Welt einzutauchen, die Spannung und Emotionen auf höchstem Niveau serviert. Wir bekommen zwar weniger, aber dafür hochwertigere Singleplayer, flankiert von Service-Games. Der Markt wandelt sich, aber er ist nicht einseitig. Solange Spieler Geschichten, Charaktere und Welten erleben wollen, werden Singleplayer-Spiele eine Zukunft haben.

Quellen im Blick

Spiel / PublisherKennzahl / ErgebnisQuelle
Fortnite (Epic Games)Über 9 Mrd. US-$ Umsatz (2018–2019)The Verge
GTA V / Online (Rockstar)8 Mrd. US-$+ Lifetime (2013–2023)MarketWatch, Visual Capitalist
EA Sports FC / FIFA (EA)Live-Services 5,547 Mrd. US-$ (FY 2024), ca. 73 %EA Form 10-K FY2024 (PDF)
Ultimate Team (EA)Über 1,62 Mrd. US-$ Umsatz (FY 2021)EA 10-K FY2021, Game Developer, Engadget
Genshin Impact (HoYoverse)~2 Mrd. im 1. Jahr, >3 Mrd. in 2 Jahren (Mobile-only)Sensor Tower
Elden Ring (Bandai Namco)Über 30 Mio. verkaufte Einheiten (April 2025)Game Informer
Zelda: Tears of the KingdomÜber 20,28 Mio. verkaufte Einheiten (Februar 2024)Shacknews
Spider-Man 2 (Sony)Über 11 Mio. Verkäufe (April 2024)NeoGAF
Cyberpunk 2077 (CD Projekt)Über 30 Mio. verkaufte Einheiten (Nov 2024)Game World Observer
Phantom Liberty (CD Projekt)Über 8 Mio. Verkäufe (erstes Jahr)Game World Observer
Baldur’s Gate 3 (Larian)Mehr als 10 Mio. Spieler (2024)Yahoo